Ahnenforschung publizieren in Eigenregie: Ein Überblick über Plattformen für Self-Publishing
Als ich im Herbst 2015 meinen Blog Welt der Vorfahren aufsetzte und begann über meine Familienforschung zu schreiben, hatte ich bis dahin schon rund 10 Jahre vor mich hingeforscht. Während ich mich mit wachsender Begeisterung von Fund zu Fund zu forschte, war das Interesse des Umfeldes an meinen genealogischen Erkenntnissen – nun ja – eher bescheiden. Ein Schicksal, daß viele Ahnenforscher teilen …
Übersicht
So hatte ich dann irgendwann 2015 die Idee, mit meiner Webseite meine Funde und Erlebnisse etwas weiträumiger mitzuteilen. Vielleicht interessierte sich ja doch noch jemand dafür, was ich in langen Forschernächten entdeckt hatte, und vor allem, wie ich zu den Ergebnissen gekommen bin? Ich stellte schnell fest, daß es mir großen Spaß machte, meine Arbeitsschritte, Probleme und Lösungen zu dokumentieren. Und so wuchs mein Blog stetig. In nunmehr fast 10 Jahren habe ich bereits 110 Blog-Artikel zu den verschiedensten Themen veröffentlicht. Dazukommen zahlreiche Informationsseiten und andere Formate, wie beispielsweise meine neue Produktreihe der Spickzettel – bereits erschienen zum Thema KI für die Ahnenforschung und zur militärischen Spurensuche zwischen 1933 und 1945 und der Frage Was hat Opa im Krieg gemacht?.
Hinzukam, daß sich im Laufe der Zeit die unerwartetsten und verrücktesten Begegnungen mit Menschen ergaben, die irgendwie über meinen Blog gestolpert waren und mich daraufhin kontaktierten. Dazu müßte ich eigentlich mal einen eigenen Beitrag verfassen.
Im Laufe der Jahre kamen dann noch andere Publikationsformate hinzu. So schrieb ich 2017 mein erstes Buch Ahnenforschung digital organisieren: Wie Du mit guter Planung endlich Forschung und Unterlagen in den Griff bekommst. Zwei weitere Bücher – Google – das mächtige Werkzeug für Deine Ahnenforschung und DNA-Genealogie – ein praktischer Ratgeber: Band 1: Vor dem Test – folgten.
In diesem Zusammenhang hatte ich mich schon damals intensiv mit den Möglichkeiten auseinandergesetzt, wie man in Eigenregie als Laie ohne Vorerfahrung seine eigenen Bücher veröffentlichen könnte. Es stand von Anfang an für mich fest, daß ich das alles selbst machen möchte, also ohne klassischen Verlag. Und tatsächlich gab es auch damals schon hervorragende Möglichkeiten für das sogenannte Self-Publishing.
Meine bisherigen Publikationen habe ich in unterschiedlichen Formaten und verschiedenen Vertriebskanälen veröffentlicht:
- PDF: Über Plattformen wie Digistore24 und ablefy – ideal für übersichtliche Ratgeber und Handreichungen sowie Bücher im PDF-Format
- e-Books: Im epub-Format über neobooks. Die Veröffentlichung ist unkompliziert, und das Buch wird in verschiedenen Online-Shops gelistet.
- Kindle & Taschenbuch: Über Amazon KDP (meine Bücher bei Amazon) mit der Möglichkeit, sowohl e-Books als auch gedruckte Ausgaben anzubieten. Die Reichweite ist groß, der Prozeß relativ einfach und gut dokumentiert.
Was kann man als Ahnenforscher veröffentlichen?
Die Veröffentlichung in Eigenregie, also praktisch im Selbstverlag, eignet sich hervorragend für verschiedene Arten von Inhalten rund um Deine Ahnenforschung:
- Familienbuch / Familienchronik: übersichtliche Darstellung von Zahlen, Daten, Fakten rund um Personen und Familien – auch mit Stammbaum bzw. Ahnentafel, genealogischen Quellen bzw. Dokumenten, Karten uvm.
- Familiengeschichten: Biographische Erzählungen des Lebens oder der Erlebnisse einzelner Personen oder ganzer Familienzweige
- Ortsfamilienbücher (OFB): Systematische Darstellung von Familienbeziehungen in einer Gemeinde, ideal zur Weitergabe an Heimatforscher oder lokale Archive
Das sind nur ein paar Ideen für Inhalte, die es wert sind, als Publikationen das Licht der Welt zu erblicken.
Warum Self-Publishing?
Das Veröffentlichen im Selbstverlag (Self-Publishing) bietet eine Vielzahl an Vorteilen für uns Ahnenforscher:
- Volle Kontrolle: Du entscheidest über Inhalt, Format, Umfang und Gestaltung
- Unabhängigkeit vom Verlag: Keine langen Bewerbungsphasen, keine externen Vorgaben
- Geschwindigkeit: Du bestimmst das Tempo – von der Idee bis zum fertigen Buch
- Print-on-Demand: Gedruckt wird nur, was tatsächlich bestellt wird – keine Lagerhaltung, keine Mindestauflagen
- Keine finanzielle Vorleistung: Du brauchst kein Startkapital, um überhaupt etwas zu publizieren oder gar große Auflagen vorzuproduzieren
Wie Du siehst, gibt es viele Vorteile von Veröffentlichungen in Eigenregie. Natürlich ist es mit Aufwand verbunden, und Du brauchst die Bereitschaft, Dich in die Materie einzuarbeiten. Aber natürlich kannst Du Dir für alle Schritte bis zum fertigen Buch auch Unterstützung holen, bei den Anbietern selbst, im Umfeld oder bei professionellen Dienstleistern. Darüber hinaus gibt es sehr viel Lesestoff und Videomaterial zum Lernen. Und wenn Du den ganzen Publikationsprozeß einmal eingerichtet und durchlaufen hast, geht es bei weiteren Veröffentlichungen viel schneller.

Plattformen für Self-Publishing in Deutschland | Anja Klein / canva.com
Self-Publishing-Anbieter im deutschen Markt – Überblick
Da ich bisher nur mit neobooks und Amazon KDP gearbeitet habe, kann ich nur über diese etwas aus eigener Erfahrung sagen. Dennoch möchte ich Dir hier einen kurzen Überblick über weitere gängige Anbieter geben – falls Du alle Alternativen sondieren möchtest. Hier ein paar Aspekte zu den aus meiner Sicht wichtigsten sechs Anbietern für die Veröffentlichung eigener Inhalte:
- neobooks: Ideal für eBooks im epub-Format. Die Plattform ermöglicht eine einfache Veröffentlichung, listet das Buch in vielen Online-Shops und ist gerade für Einsteiger gut geeignet. Kosten (Provision) nur bei Verkauf fällig – neobooks.com
- Amazon KDP: Für Kindle-eBooks und Taschenbücher eine der bekanntesten Plattformen. Hohe Reichweite, einfache Handhabung, jedoch primär auf den Amazon-Kosmos fokussiert. Kosten (Provision) nur bei Verkauf fällig – kdp.amazon.com
- BoD (Books on Demand): Einer der Pioniere im deutschsprachigen Raum. Ermöglicht sowohl digitale als auch gedruckte Bücher, inklusive Hardcover. Mit ISBN, Listung im VLB und Vertrieb über den Buchhandel – bod.de
- epubli: Etwas schlanker im Auftritt als BoD, aber ebenfalls mit ISBN-Vergabe und Buchhandelsanbindung. Gute Wahl für kleinere Projekte und alle, die gerne selbst gestalten. Gehört mit neobooks zusammen – epubli.com
- tredition: Ein Anbieter mit etwas mehr Serviceorientierung. Wer Unterstützung bei Lektorat, Cover oder Marketing wünscht, findet hier ein gutes Gesamtpaket – allerdings mit etwas höheren Kosten – tredition.com
- Digistore24: Ideal, wenn man digitale Publikationen anbieten möchte. Die Plattform ist inzwischen recht komplex, aber gut dokumentiert. Kosten (Provision) nur bei Verkauf fällig – Digistore24.com
Es gibt noch einige weitere Plattformen für Self-Publishing für Deutschland sowie in Österreich, aber ich denke, man ist mit einem der obengenannten Anbieter schon wirklich gut versorgt.
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Überlege Dir vorab:
- Willst Du ausschließlich digital veröffentlichen oder auch Print anbieten?
- Ist Dir Reichweite über Amazon wichtig oder möchtest Du im stationären Buchhandel präsent sein?
- Wie hoch darf der Aufwand für Layout und Upload sein?
- Welche Kosten bist Du bereit zu tragen?
Wichtige Fragen rund um die Veröffentlichung
Einige Fragen, die Du Dir vorab stellen solltest:
- Was genau und in welchem Format veröffentlichen? Überlege Dir, welche Art von Inhalten (viel Text, auch Bilder usw.) Du in welchem Format publizieren möchtest. Soll es digital sein bzw. bleiben oder auf Papier zum Anfassen sein?
- Verkaufen oder verschenken? Möchtest Du Dein Buch aktiv verkaufen oder nur privat (kostenlos) weitergeben? In ersterem Fall bietet sich einer der obengenannten Anbieter an. Im letzteren Fall kannst Du Dir die gewünschten Exemplare einfach von einer Druckerei herstellen lassen.
- Öffentlich oder privat? Soll das Buch im Handel verfügbar sein oder nur für einen kleinen Familienkreis?
- Steuerliche Aspekte: Sobald Du Einnahmen erzielst bzw. grundsätzlich erzielen möchtest, solltest Du zunächst schnellstmöglich mit einem Steuerberater oder dem Finanzamt klären, ob Du eine ggfs. eine Gewerbeanmeldung brauchst und wie Du Einnahmen korrekt abrechnest.
Fazit
Self-Publishing bietet ideale Bedingungen für Ahnenforscher, um eigene Inhalte professionell und individuell zu veröffentlichen. Es braucht etwas Einarbeitung, aber die technischen Hürden sind überschaubar – und der große Stolz, das eigene Buch in Händen zu halten, ist echt unbezahlbar. Also, mach Deine Forschung unbedingt sichtbar!
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