Meine Lieblingsstücke: Von Kopf bis Fuß auf Ahnenforschung eingestellt

In unserer Familie war ich schon immer diejenige, die nichts wegwerfen kann. Vielleicht sind deswegen die Erbstücke bei mir gelandet, die ich nun gern für die Blogparade „Lieblingstücke“ ins Rampenlicht hervorholen möchte. Ich weiß es allerdings nicht mehr. Irgendwie sind sie zu mir gekommen: eine knallrote Mütze und ein Paar Sporen meines Großvaters Fritz W. Klein.

Rund 100 Jahre alt

Beide Gegenstände dürften so ungefähr aus derselben Zeit stammen: dem 1. Weltkrieg. Mein Großvater war Jahrgang 1900 und soll – so eine von mir bisher noch nicht belegte Familienlegende – in sehr jungem Alter noch als Soldat im Krieg und dort bei der Kavallerie gewesen sein. Leider habe ich bisher noch keinerlei Informationen dazu, wann, wo und in welcher Funktion das gewesen sein könnte … einer der vielen offenen Punkte in meiner Ahnenforschung, die ich hoffentlich irgendwann klären kann.

Sporen und Couleurmütze meines Großvaters Fritz W. Klein - Blogparade Lieblingsstücke | Foto: Anja Klein

Sporen und Couleurmütze meines Großvaters Fritz W. Klein | Foto: Anja Klein

Jedenfalls habe ich hier seine Sporen aus stabilem Metall und robustem schwarzen Leder, die auch nach 100 Jahren noch ziemlich frisch & unverbraucht aussehen. Sie haben ihren Platz in meinem Lieblingsmöbel, einem vermutlich mindestens ebenso alten Sekretär (dessen Herkunft ich eigentlich auch mal klären müßte). Gesellschaft haben die geheimnisvollen Sporen dort von der kreischroten Mütze meines Großvaters, die er laut eingedruckter Angabe im Couleurhaus Kron, Bonn-Rhein, Maargasse 1, erworben haben müßte. Das knallige Rot wird nur noch übertroffen von dem umlaufenden pinkfarbigen Band. Und trotz einiger kleiner Mottenlöcher hat sich die Kappe auch recht ordentlich gehalten.

Die Welt der Burschenschaften

Aber was ist ein „Couleurhaus“? Lustig, daß ich die Mütze schon so lange habe, aber noch nie auf die Idee gekommen bin, mal nachzuforschen. Gesagt, getan: Ein Couleurhaus führt Artikel für Studentenverbindungen. Spannend, und wieder eine Bildungslücke gefüllt! Es ist also recht wahrscheinlich, daß mein Großvater einer solchen studentischen Verbindung angehört hatte. Nur welcher?

Daß er Student gewesen ist, hatte ich schon vor einigen Jahren durch Anfragen an die Universitätsarchive in Bonn und Marburg herausgefunden. Allerdings kam dabei ebenso ans Licht, daß er es wohl nur 2 Semester an der Uni ausgehalten hat und sich schon im Februar 1919 wieder exmatrikuliert hatte. Und um 1920 hatte es ihn dann schließlich nach Berlin verschlagen, wo er lieber die Wilden Zwanziger mitgemacht hat.

Sporen meines Großvaters Fritz W. Klein - Blogparade Lieblingsstücke | Foto: Anja Klein

Sporen meines Großvaters Fritz W. Klein | Foto: Anja Klein

Habe ich so alte Gegenstände in der Hand, versuche ich mir ja immer vorzustellen, wie sie von ihren Besitzern verwendet wurden, wann und bei welchen Anlässen. Zu dem Hut meines Opas würde mich natürlich auch brennend interessieren, aus welchem Jahr er stammt und in welchem Rahmen bzw. zu welchem Anlaß er angeschafft und getragen wurde. Immerhin habe ich ja nun über die Inschrift in der Mütze schon den Bogen zur studentischen Burschenschaft schlagen können. Aber die Sporen? Wann und wo hat mein Großvater sie bloß getragen?

 

 

Ob ich dem Hut und den Sporen noch ein paar Geheimnisse entlocken kann?

 


Dies ist mein Beitrag im Rahmen der Blogparade „Lieblingsstücke“ von Cordula Eberle.

Hast Du ein Lieblingsstück, das Du von Deinen Vorfahren geerbt hast? Dann mach bis zum 15.10.2017 mit bei der Blogparade und erzähle in einem Beitrag auf Deinem Blog davon. Oder wenn Du keinen eigenen Blog hast: Kommentiere hier unten und laß uns teilhaben.

 

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