Was hat Opa im Krieg gemacht? Ein Wegweiser zur Militärrecherche in der NS-Zeit
Ein Thema, das viele Ahnenforscher bewegt, sind Fragen wie: Wie finde ich raus, was mein Opa im 2. Weltkrieg gemacht hat? War mein Vater oder Großvater in der Wehrmacht? Es bewegt emotional, weckt aber auch Forscherinteresse, da oftmals Umstände im Unklaren geblieben sind, und Angehörige über die Zeit schwiegen.
Weil auch mich das Thema Militär in den 1930er und 1940er Jahren familiengeschichtlich sehr interessiert, habe ich mich schon vor einigen Jahren auf die Suche begeben. Schnell mußte ich aber feststellen, daß das ein unglaublich komplexes Thema und für Einsteiger schwer zu überblicken ist. Wo fängt man an? Wie finde ich mehr heraus?
Grundsätzlich kann man sich dem Themenkomplex rational von zwei Seiten nähern: über einen personenbezogenen Zugang (Ausgangspunkt: die Person) oder einen strukturbezogenen Zugang (Ausgangspunkt: die militärische Einheit / Abteilung). Entsprechend lassen sich Recherchewege entlang verschiedener militärischer Quellen finden:
- personenbezogen: Unterlagen zu Militärangehörigen
- Verwaltungsunterlagen
- zentrale Verwaltungsunterlagen / Sammelunterlagen
- Kriegsstammrollen etc.
- individuelle Verwaltungsunterlagen
- Wehrpaß
- Erkennungsmarke etc.
- zentrale Verwaltungsunterlagen / Sammelunterlagen
- „Ego-Dokumente“
- Feldpostbriefe
- persönliche Tagebücher etc.
- Verwaltungsunterlagen
- strukturbezogen: Unterlagen zu militärischen Einheiten
- Sachakten militärischer Dienststellen
- Kriegstagebücher
- Regiments-/Divisionsgeschichten etc.
- Sachakten militärischer Dienststellen
Hat man bisher vielleicht nicht viele Informationen aus Erzählungen der Familie oder gar militärische Unterlagen wie z.B. einen Wehrpaß eines Angehörigen vorliegen, gilt es zunächst Informationen und Unterlagen zur gesuchten Person ausfindig zu machen. Liegen allerdings z.B. ein Wehrpaß, eine Erkennungsmarke oder Angaben zur Einheit und/oder Aufenthaltsorten vor, kann man gleich in die detailliertere Recherche zu Truppenteil, Einheit etc. einsteigen.

Mein Spickzettel Militärische Spurensuche 1933 bis 1945 unterstützt Dich bei Deiner Familienforschung
Personenbezogene militärische Recherche
Abhängig natürlich davon, wann ein Angehöriger wo und in welcher Einheit eingesetzt war, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß sich in verschiedenen Institutionen Dokumente mit relevanten Informationen finden lassen. In den 1930er und 1940er Jahren gab es unzählige verschiedene militärbezogene Unterlagengattungen mit sehr unterschiedlicher Detailtiefe, die den militärischen Werdegang von Musterung über Ausbildung bis Kriegseinsatz spiegeln. Sie haben eine große Bandbreite an erfaßten Daten zu männlichen Vorfahren und weiteren Verwandten, insbesondere aus den Geburtsjahrgängen von ca. 1890 bis ca. 1930. Solche Daten können sein:
- Personalien
- Informationen zu Familie und Angehörigen
- Ausbildung & berufliche Angaben
- Gesundheitsstatus
- militärische Laufbahn
- und vieles mehr
Militärische Unterlagen können also durchaus Informationen enthalten, die wir anderweitig in genealogischen Quellen selten finden. Das macht es daher für die Erforschung von Lebenswegen besonders interessant und relevant, wie ich finde.
Du suchst eine kompakte Übersicht über verschiedene Unterlagentypen? Dann schau doch einmal in meinen Spickzettel Militärische Spurensuche 1933 bis 1945. Dort stelle ich Dir nämlich zehn verschiedene Arten von Unterlagen kompakt und übersichtlich vor. Du erfährst unter anderem, wann die Unterlagen von welcher Stelle erstellt wurden, welche Arten von Daten sie enthalten, was ihr Zweck war und wo sie heute noch ggfs. zu finden sind.
Wie finde ich raus, was mein Opa im 2. Weltkrieg gemacht hat?
Als ich vor einigen Jahren mit der Recherche zur NS-Zeit anfing, hatte ich praktisch keine Informationen aus der Zeit, weder von meinen Großvätern noch von anderen Verwandten, die von den Geburtsjahrgängen und vom Sterbedatum her überhaupt in Frage kamen. Was ich hatte: Namen und Geburtsdaten sowie -orte. Name und Geburtsdatum (bei häufigen Familiennamen idealerweise auch der Geburtsort) sind auch die minimal nötigen Angaben, die man für Recherchen braucht.
Bevor Du mit der Militärrecherche loslegst, stelle daher sicher, daß Du möglichst alle Eckdaten beisammen hast, die Dir zu einer Person vorliegen.
Erste Anlaufstelle: Online-Datenbanken
Bevor man sich an Archive und andere Institutionen wendet, empfiehlt es sich immer, zunächst online verfügbare Datenbanken zu durchforsten, um ggfs. weitere Informationen zu einer Person zu finden. Das können beispielsweise sein:
- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Gräbersuche online
- Ancestry
- CompGen-Grabsteinprojekt: grabsteine.genealogy.net
- Onlineprojekt Gefallenendenkmäler: www.denkmalprojekt.org
- Deutsche Digitale Bibliothek: www.deutsche-digitale-bibliothek.de
Je mehr Daten Du hast, desto gezielter kannst Du dann im nächsten Schritt in Archiven u.a. Einrichtungen anfragen.
Zweite Anlaufstelle: Bundesarchiv
Eine wahre Fundgrube ist das Bundesarchiv. Hier vereinen sich unzählige Bestände militärischer Provenienz. Zu den wichtigsten Beständen für die Personensuche bzw. Auskunft zu Wehrmachtsangehörigen zählen sicherlich die Unterlagen der früheren sogenannten Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht (WASt), die ursprünglich kurz vor Kriegsbeginn im August 1939 als Wehrmachtauskunftstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene (WASt) gegründet wurde.

Bundesarchiv – Informationsseite zur Wehrmacht | Screenshot: bundesarchiv.de
Übrigens: Nach diversen Umstrukturierungen der für uns Ahnenforscher relevanten Abteilungen in den letzten Jahren, gab es tatsächlich gerade im November 2024 wieder eine Neuorganisation, die recht unauffällig vonstattenging:
Die bisher für die Familienforschung interessantesten Ansprechpartner – die Abteilung Personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg (PA) und Teile der Abteilung Bereitstellung (BE) wurden in die neue Abteilung Deutsches Reich (DR) überführt. Die bisherigen Standorte Berlin-Tegel und Berlin-Lichterfelde bleiben bei.
Auf der Webseite des Bundesarchivs ist das auch noch nicht an allen Stellen entsprechend angepaßt worden, so daß es dort z.B. gelegentlich immer noch Hinweise auf die Abteilung PA gibt. Also bitte nicht irritieren lassen.
Du möchtest wissen, wie Du am besten in Sachen Anfragen beim Bundesarchiv vorgehst? Dann empfehle ich Dir mein neues Angebot: den Spickzettel Militärische Spurensuche 1933 bis 1945. Diese kompakte Handreichung zeigt Dir übersichtlich alles Wichtige, das Du wissen mußt, um mit der Recherche beim Bundesarchiv zu starten.
Weitere Anlaufstellen
Mit den (hoffentlich bekommenen) Erkenntnissen aus den Anfragen beim Bundesarchiv – es dauert leider meist mehrere Monate bis zu einer Erstauskunft – lassen sich dann weitere Anlaufstellen kontaktieren, um z.B. detailliertere Informationen zu den militärischen Einheiten zu bekommen, denen Dein Vorfahr oder Verwandter angehörte. So läßt sich dann beispielsweise herausfinden, in welchen Regionen ein Soldat stationiert war.
Besonders interessant ist hier die Abteilung Militärarchiv des Bundesarchivs, die in Freiburg angesiedelt ist. Daneben gibt es seit längerem eine ganze Reihe von Online-Foren, in denen man spannende Erkenntnisse zu Truppenteilen, Waffengattungen und einzelnen Einheiten bekommen oder selbst dort anfragen kann.
In meinem Spickzettel Militärische Spurensuche 1933 bis 1945 stelle ich einige dieser Anlaufstellen vor, so daß Du gleich an den richtigen Stellen loslegen kannst – ohne langwierige Recherche.
Organisation der Wehrmacht
Als ich anfing, mich mit dem Aufbau der Wehrmacht genauer zu beschäftigen, war ich erst einmal regelrecht erschlagen. Die grundsätzliche Gliederung der Wehrmacht in die drei Truppenteile Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine mit ihren hierarchischen Strukturen operativer Art, die parallelen Strukturen des Ersatzheeres, die Kommandoebenen administrativer Art, und den ganzen Waffengattungen ist zunächst schwer zu durchdringen. Ganz besonders, wenn man selbst bisher keine Berührungspunkte mit dem Militär hatte. Dazu kommen die ständigen Umgliederungen, Truppenverlegungen, Umbenennungen und weitere Änderungen im zeitlichen Verlauf, insbesondere während des Zweiten Weltkrieges, die den Aufbau insgesamt schwer greifbar macht.
Als ich vor Jahren das erste Mal eine Auskunft vom Bundesarchiv zu einem meiner Großväter bekam – er war in einem sogenannten Straßenbau-Bataillon eingesetzt, konnte ich damit erst einmal nicht viel anfangen. Daher finde ich es hilfreich, sich mit den grundlegenden Strukturen vertraut zu machen. Dazu gibt es haufenweise informative Literatur und Webseiten, allerdings empfand ich es als schwierig, da leicht eine Orientierung zu gewinnen.
Ein Tipp für Einsteiger:
Damit Du Dir unkompliziert einen schnellen Überblick verschaffen kannst, findest Du in meinem Spickzettel Militärische Spurensuche 1933 bis 1945 eine kompakte Übersicht rund um den Aufbau der Wehrmacht. Dort erfährst Du die wichtigsten Fachbegriffe und Eckdaten.
Als Käufer meines Spickzettels bekommst Du übrigens exklusiven Zugang zu meinem Themen-GPT Dein Begleiter für militärische Spurensuche bei ChatGPT. Bist Du bei ChatGPT als Nutzer registriert, hast Du kostenlosen Zugriff auf mein KI-Modell, das Dir bei Deinen Fragen rund um das Thema Wehrmacht, militärische Unterlagen und das Bundesarchiv assistiert.

Das themenspezifische KI-Modell von Welt der Vorfahren: Dein Begleiter für militärische Spurensuche bei ChatGPT
Mein Angebot für Dich: Der Spickzettel Militärische Spurensuche 1933 bis 1945
Daher habe ich meine Erfahrungen, mein Vorgehen und meine Ergebnisse jetzt einmal sortiert und in ein neues Angebot gegossen, das Ahnenforschern den Einstieg in die Militärrecherche in der NS-Zeit erleichtern soll: Meinen Spickzettel Militärische Spurensuche 1933 bis 1945.
Was Dich bei diesem Spickzettel erwartet
- wie Du Schritt für Schritt die militärische Laufbahn eines Angehörigen zwischen 1933 und 1945 recherchieren kannst
- welche militärischen Strukturen und Truppenteile im Dritten Reich existierten – und insbesondere wie die Wehrmacht aufgebaut war
- welche Arten von Unterlagen (z.B. Wehrpass, Soldbuch, Kriegsstammrolle) es gab – und welche Informationen sie bieten können
- wie Dir das Bundesarchiv helfen kann, Informationen zum militärischen Werdegang Deiner Angehörigen zu finden
- welche weiteren Anlaufstellen, Onlineportale und Institutionen Dich bei der militärischen Ahnenforschung unterstützen können
- wie Du Anfragen an das Bundesarchiv und andere Stellen erfolgreich stellst
Was Du mit diesem Spickzettel bekommst
- eine schön gestaltete Datei im PDF-Format zum Lesen am Bildschirm oder zum Ausdrucken
- 12 Seiten geballtes Wissen für Einsteiger
- eine Übersicht über die Gliederung und Organisation der Wehrmacht
- eine tabellarische Übersicht der verschiedenen Typen von militärischen Unterlagen
- verschiedene Anlaufstellen für die Recherche im Kurzporträt
- eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die erfolgreiche Recherche
- BONUS Nr. 1: eine Anleitung und Mustervorlage für Anfragen beim Bundesarchiv
- BONUS Nr. 2: Exklusiver Zugang zur speziell auf das Thema Militär in der NS-Zeit trainierten KI-Anwendung bei ChatGPT: Dein Begleiter für militärische Spurensuche von Welt der Vorfahren
Weitere Informationen gibt es hier: welt-der-vorfahren.de/opa-im-krieg-militaerische-spurensuche-spickzettel/