Mein Ahnenforscher-Glücksmoment – eine Blogparade
Die etwas ruhigere Osterzeit nutzt vielleicht die eine oder der andere, weiter nach den Vorfahren zu forschen. Und es bleibt vielleicht auch etwas Zeit, mal die bisherige Forschung Revue passieren zu lassen … und gern bei meiner Blogparade teilzunehmen.
Was ist eigentlich eine Blogparade? Kurz erklärt, ist sie ein Inhaltsformat, das Blogger aufruft, zu einem bestimmten Thema einen Beitrag zu erstellen und diese untereinander zu verlinken.
In meiner Blogparade geht es um Deinen persönlichen Ahnenforscher-Glücksmoment: den Fund oder die Erkenntnis, die bei Dir am meisten Eindruck hinterlassen und Glücksgefühle erzeugt hat.
Mein Glücksmoment
Wenn man schon eine Weile Ahnenforschung betrieben hat, kommt man (hoffentlich) irgendwann an den Punkt, ein besonderes Erfolgserlebnis zu haben. Einen Glücksmoment, der für viele Kosten und Mühen entschädigt.
Egal, ob es ein Datenbankfund zu einer lange gesuchten Person ist, eine Entdeckung auf dem Dachboden oder der entscheidende Hinweis eines anderen Forschers. Plötzlich gibt es Glückgefühle pur, weil Du einen entscheidenen Schritt weitergekommen bist. Und wer kennt es nicht, daß andere Menschen, die selbst nicht Ahnenforschung betreiben, die Glücksgefühle überhaupt nicht nachvollziehen können? Aber so ein Erfolgserlebnis muß man doch unbedingt teilen – denn geteilte Freude ist ja bekanntermaßen doppelte Freude.
Bei mir gab es in meiner langjährigen Forschungszeit schon den einen oder anderen Glücksmoment, und es ist gar nicht so einfach, DEN einen besonderen herauszupicken.
Manche waren erwartet bis erhofft, andere völlig unerwartet. Ich habe mir jetzt einfach mal eines der völlig unerwarteten Erlebnisse herausgesucht, das schon einige Jahre zurückliegt. Ich hatte damals eine Nachricht an eine Mailingliste geschrieben und mich vorgestellt. Ziel war es, bei meinem toten Punkt der Klein-Linie in Arnsberg weiterzukommen, was mir angesichts der Häufigkeit des Familiennamens so ziemlich aussichtslos vorkam.
Schon am nächsten Tag bekam ich jedoch eine Nachricht eines Listenmitglieds. Die Familiennamen – Klein und der ebenso von mir erwähnte Wunderlich – würden nach Wittgenstein „riechen“ und ich solle mich da gleich beim Wittgenstein-Forscher Jochen-Karl Mehldau melden, der sämtliche dortige Kirchenbücher in akribischer Kleinarbeit systematisch erfaßt hat. Das habe ich natürlich umgehend getan, und tatsächlich: nur wenige Tage später hatte ich völlig sprachlos eine riesige Liste voller Personen aus der Klein– und Wunderlich-Linie sowie unzählige weitere Vorfahren aus der Region Wittgenstein in der Hand – und das zurück bis ins 16. Jahrhundert. Glücksgefühle pur!
Wie kannst Du mitmachen?
Du hast eine eigene Webseite, einen Blog, Podcast oder gar YouTube-Kanal rund um das Thema Genealogie?
Dann schreib doch auch gleich einen kurzen oder längeren Beitrag und erzähle uns von Deinem persönlichen Ahnenforscher-Höhepunkt.
Du hast keinen eigenen Blog? Dann berichte gern hier unten im Kommentarbereich über Deinen Glücksmoment.
So einfach kannst Du bei der Blogparade Mein Ahnenforscher-Glücksmoment mitmachen:
Ich werde dann im Anschluß in einem weiteren Blogartikel einen Überblick über alle Beiträge geben und diese verlinken.
Also, legt am besten gleich los! Ich bin schon sehr gepannt auf Eure Glücksmomente.
Viel Freude beim Mitmachen!
Wie, wo und wann hatten meine Großeltern sich kennen gelernt? Diese Frage beschäftigte mich sehr lange. Bei der Suche nach den Ahnen meines Großvaters mütterlicherseits bekam ich den ersten Schock, als ich feststellte, dass die Urgroßmutter meines Großvaters ledige Tagelöhnerin war, als sie ihre Tochter gebar. Einen Eintrag über den Vater fand ich nicht. Die Tochter wurde Näherin und wurde ledige Mutter eines Sohnes, dem Vater meines Großvaters. Dieser Vater wurde Postsekretär und starb 5 Monate vor der Geburt seines dritten Kindes. Mein Großvater war also Halbwaise und seine Mutter musste von der Rente eines jungen Beamten vier Personen ernähren. Ob und wann mein Großvater eine Banklehre machte, konnte ich noch nicht feststellen. Im Archiv der Bundesbank beginnt seine Akte erst im Jahr 1903. Das ist die eine Seite. Die Seite meiner Großmutter ist sehr viel kürzer: ihre Mutter heiratete einen Kaufmann aus Fulda. Nach drei Jahren Ehe und der Geburt einer Tochter beendete der Vater seine familiäre Gemeinschaft durch Auswanderung. Nach einigen Jahren zog die verheiratete doch allein erziehende Mutter mit Tochter nach Fulda zur Familie ihres ausgewanderten Ehemannes. Hier begegnete sie einer alteingesessenen Professorenfamilie. Dieser Gesamtumstand ließ mich lange mit der Frage allein, wie die Großeltern sich kennenlernen konnten.
Auf der Suche nach den Geschwistern meines Großvaters schrieb ich an das Archiv in Kassel und bat um Daten über die Familie des Großvaters. Ich erhielt unter anderem seine Adresse. Ich fiel aus allen Wolken: seine Adresse war dasselbe Haus, in das meine Urgroßmutter mit meiner Großmutter 1901 aus Fulda kommend eingezogen waren. Mein Großvater hatte als festbesoldeter Angestellter der Reichsbank eine Wohnung mieten und bezahlen können. Er ließ seine Mutter darin wohnen, denn seine Großmutter war im Armenhaus gestorben. Meine Großeltern trafen sich also nicht bei irgendwelchen Veranstaltungen oder Einladungen, nein, sie begegneten sich im Treppenhaus als Bewohner desselben Hauses.
Meinen Ahnenforscher Glücksmoment kannst du hier nachlesen:
https://www.tanja-bals.com/2018/04/28/mein-ahnenforscher-gl%C3%BCcksmoment/
Es ist schwer, einen wirklichen Glücksmoment in meiner Ahnenforschung zu finden. Denn es gab so einige Momente, die das Herz eines Ahnenforschers erfreuten. Bei meinen Forschungen musste ich feststellen, dass es besonders jene Momente sind, wenn man entdeckt und herausfindet, dass die vorhergehenden Ahnen von einer anderen ferneren Stadt oder gar einem anderen Land zuwanderten. Bei mir waren es so z. B. ein Vorfahre aus der Südtirol im 17. Jahrhundert, Vorfahren aus Ost- und Westpreußen im 18./19. Jahrhundert und ein Vorfahre aus der Schweiz im 17. Jahrhundert.
Und gerade beim zuletzt genannten Vorfahren aus der Schweiz hat sich bei mir infolgedessen ein neues Projekt entwickelt: das „Projekt Rothenpieler“ ). In diesem Projekt ermittele ich die gesamte lebende und verstorbene Nachkommenschaft des Vorfahren von damals bis heute.
Mein wirklicher Glücksmoment war, als ich herausfand, dass mein nach Russland ausgewanderte Vorfahr nicht aus Mannheim, sondern aus Großingersheim stammte. Online gestellte KB der deutschen Gemeinden in der Ukraine brachten mich zum Sterbeeintrag, und da war der Geburtsort angegeben. In Großingersheim konnte ich die Linie bis ins frühe 17. Jahrhundert zurückverfolgen… leider gibt es keine älteren Kirchenbücher mehr. In der Familienüberlieferung war immer von Mannheim-Friedrichsfeld die Rede… das war aber völlig falsch. Seine Ehefrau, mit der er in Russland ankam, obwohl er ledig auswanderte, kann dafür leider immer noch nicht finden. Keine Ahnung, wo die Eheschließung stattfand und einen Sterbeeintrag von ihr kann ich auch nirgends finden… man kann halt nicht alles haben.